Künstler spezial: Martin Schöneich

Kontakt

Kirchstraße 6
D – 76889 Vorderweidenthal

Mobil: 00 49 17 64 66 12 41 4
E-Mail: schoeneich_martin@web.de

 

Vita

  • 1955 geboren in Grünstadt
  • 1970 Lehre als Modellschreiner
  • 1978 Studium der Bildhauerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in München
  • 1982 Meisterschüler bei Prof. Erich Koch
  • 1983 Mannlichpreis München
  • 1983 Förderpreis für Bildhauerei Rheinland-Pfalz
  • 1984 Abschlussdiplom der Bildhauerei
  • 1985 als freischaffender Bildhauer und Grafiker tätig, lebt und arbeitet seit 25 Jahren in Vorderweidenthal, Südpfalz
  • 1986 Arbeitsstipendium Lincoln/ England
  • 1996 Reisestipendium Frankreich und Spanien (Eduardo Chillida)
  • seit 2008 Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
  • 2019 Kaiser-Lothar-Preis

 

Gerald Keßler: Martin Schöneich

Seine Skulpturen rufen nach Öffentlichkeit, nach Auseinandersetzung. Dabei ist er selbst ein bedachter, zurückhaltender und eher abwägender Charakter. In seinem Haus in der Kirchstraße von Vorderweidenthal, einem kleinen Dorf zwischen Dahn und Bad Bergzabern im Pfälzer Wald, hat Martin Schöneich beides: Privatheit und Öffentlichkeit. Das ehemalige Bauernhaus mit Scheune fand er vor 25 Jahren nach langer Suche und restaurierte es. Seine Frau und Studenten der Akademie Karlsruhe halfen dabei. Die langgestreckte Scheune öffnet sich an einer Straßenecke, so dass jeder zuschauen kann, wenn er hämmert, schleift, schweißt. Eine Sitzgruppe lädt zum Verweilen ein, Bildhauerhof und Treffpunkt eben. Die Skulpturen im Hofraum lassen kaum glauben, dass Martin Schöneich seine Ideen heute nach ersten einfachen Skizzen im PC vollendet. Seit 20 Jahren nutzt er ein 3D-Programm, um seine Kugeln, Kuben, Würfel oder Zylinder beweglich zu machen. Jahrelang arbeitete er in Gips und Ton, aber das hatte sich irgendwann erschöpft.

Und da ermöglichte Ende der 90er Jahre das Medium 3D-Software in Kombination mit der Plastik eine völlig neue Konzentration auf das Objekt. Es bedurfte keiner Zeichnungen mehr. Im PC konnte man ein Objekt drehbar, von allen Seiten sichtbar machen, hatte die dritte Dimension sofort vor Augen. Das sparte Arbeitsschritte. Dennoch ist die Computergraphik immer nur Vorlage oder Entwurf, die dann mit der Arbeit am Objekt verändert wird. Über diese Entwürfe am Computer ist Martin Schöneich wieder zu seinen Wurzeln zurückgekehrt, dem Modellschreinern, zu kleineren Plastiken aus Holz, häufig farbig und längst begehrte Sammlerobjekte. Diese Kleinpastiken fertigt er in akribischer Genauigkeit, mit feinen Kanten und Rundungen. Nur eine kleine Ungenauigkeit genüge, und eine Plastik werde nicht mehr als stimmig empfunden. Die Präzision der Arbeit gebe dem Objekt Ruhe, die es dann ausstrahlen könne.

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