Künstler spezial: Hans-Dieter Ahlert

Kontakt

Bergstraße 68
D – 52134 Herzogenrath

Telefon: 00 49 24 07 14 30
E-Mail: h.d.ahlert@arcor.de

 

Vita

  • 1941 geboren in Troisdorf, NRW
  • 1961-1967 Studium des Bauingenieurwesens an der RWTH Aachen
  • 1967-2004 tätig als Bauingenieur (Wasserwirtschaft,Umweltschutz)
  • seit 1981 künstlerisch tätig
  • 1981-1995 Aquarell-und Pastellmalerei, Landschaften, Figuratives, Abstraktes
  • Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland
  • seit 1996 Malerei in Mischtechnik und Pastell , abstrakte bis informelle Malerei, Farbkompositionen.
  • seit 2012 Assemblagen
  • Mitglied des Bundes Bildender Künstler (BBK) Aachen-Euregio
  • Lebt und arbeitet in Herzogenrath.

Einzelausstellungen ab 1996

  • 1996 – Zeitzeichen, im Maison Blanche, Lontzen, Belgien
  • 1997 – Pfarrkirche in Stockheim, Kreuzau
  • 1997 – Trilobit & Co, Kreismuseum, Geilenkirchen
  • 1997 – EP-Galerie in Düsseldorf
  • 1998 – Galerie Kunststück, Linnich
  • 1999 – Metamorphosen, Komm-Zentrum, Düren
  • 1999 – Metamorphosen, Künstlerforum Schloss Zweibrüggen, Übach-Palenberg
  • 1999 – ASEAG Verwaltung, Aachen
  • 1999 – Schloss Elbroich, Düsseldorf
  • 2000 – Forum für Kunst und Kultur, Herzogenrath
  • 2000 – Rathaus Übach-Palenberg
  • 2002 – Fachbereich Umwelt Stadt Aachen
  • 2002 – Arthotel, Aachen
  • 2003 – Volks-und Raiffeisenbank, Roetgen
  • 2003 – Positionen, Künstlerforum Schloss Zweibrüggen, Übach-Palenberg
  • 2004 – Galerie An der Roetgentherme, Roetgen
  • 2004 – Positionen, Museum Castell de Benedormiens, Platja d´ Aro, Gerona, Spanien
  • 2004 – Lendfers, Maastricht, Niederlande
  • 2004 – Positionen, Kulturzentrum Premia de Dalt, Barcelona, Spanien
  • 2006 – Museum Kopermolen, Vaals, Niederlande
  • 2007 – Galerie Hexagone, Aachen
  • 2008 – Eröffnungsausstellung Praxisklinik Remscheid
  • 2008 – Arthotel Superior, Aachen
  • 2009 – BBK-Galerie, Aachen
  • 2010 – Tüschenbroicher Mühle, Wegberg
  • 2010 – Rathaus Kerkrade, Niederlande
  • 2011 – Begegnungen, Künstlerforum Schloss Zweibrüggen, Übach-Palenberg
  • 2016 – Von der Fläche zum Raum, Forum für Kunst und Kultur, Herzogenrath
  • 2017 – Raum-Linie-Licht, Galerie des Kulturwerk Aachen e.V., Aachen
  • 2018 – KULITERARIA Arthotel-Superior;Aachen
  • 2018 – Zusammenspiel, Stadt Herzogenrath / Stiftung EURIADE, Rathaus Herzogenrath
  • 2018 – Fläche trifft Volumen, Eschweiler Kunstverein, Talbahnhof Eschweiler
  • 2019 – Künstlerforum Schloss Zweibrüggen, Übach-Palenberg

Wichtige Ausstellungsbeteiligungen ab 1996

Mehrfache bzw. regelmässige Austellungsbeteiligungen beim Forum für Kunst und Kultur, Herzogenrath, — Künstlerforum Schloss Zweibrüggen, Übach-Palenberg, — Kunstransfer Sparkasse Heinsberg, — BBK-Jahresausstellung und Sonderaustellungen, –- IKP-Jahresaustellungen, Niederlande, –- EVBK-Ausstellungen (international, juriert), –- Galerien in Köln, Aachen, Düsseldorf, Linnich, Prüm, Worpswede, -– Museum Castell Benedormiens, Platja d´Aro, Gerona, Spanien, –- EU-ART, Mary-Brogan-Museum, Tallahassy, USA, — EU-ART, Messebeteiligungen, Miami, USA, — EVBK-Ausstellungen im SWR-Studio, Trier und im Triangel, St. Vith, Belgien

Werke in öffentlichen Sammlungen

  • Fons d´ Art del Castell de Benedormiens, Platja d´Aro,Gerona, Spanien
  • Staatspräsidium des Landes Rumänien, Bukarest, Rumänien
  • Forum für Kunst und Kultur Herzogenrath
  • Städt. Kunstsammlung im Eschweiler Talbahnhof

Literatur

  • Artefact 14–1996 – Zeitzeichen
  • Artefact 1997 – Trilobit § Co
  • Artefact 6-1999 – Archäologie der Zeit
  • Artefact 24-2016 – Von der Fläche zum Raum
  • Conxita Oliver, Fons d´Art del Castell de Benedormiens (2010)

 

Hans-Dieter Ahlert

… zeigt in vielen Ausstellungen seit 2016 vor allem Werke, die sich dem Thema Raum Linie und Licht widmen. Frühere inhaltliche Themenzyklen – wie Metamorphosen und Zeitzeichen – spielen in diesen Präsentationen keine oder nur eine retrospektive Rolle. Die Darstellung von Raum im Werk Ahlerts erfolgt sowohl malerisch und zeichnerisch (Gemälde in Mischtechnik und Pastellzeichnungen) als auch konstruktiv (Assemblagen). Linie ist wesentlicher Bestandteil vor allem der gezeigten Assemblagen. Licht ist, soweit es nicht unmittelbar in den Gemälden dargestellt wird, die Voraussetzung für die Modellierung, die Licht- und Schattenbildung der Assemblagen. Linie ist wesentliches Gestaltungsmittel bei seinen als Wandobjekte ausgeführten Holzarbeiten und verschiedenen Assemblagen. Ahlert arbeitet sowohl gestisch und zufallsorientiert (Gemälde, Patellzeichnungen) als auch konstruktiv (Assemblagen). Das ermöglicht eine grosse Gestaltungsbreite.

Mischtechnik, mehrschichtig aufgebaut, verwendet Ahlert seit 1996 auf unterschiedlichen Bildträgern wie Spanplatte, Graupappe, Papier und Leinwand. Nach Durchtrocknung der unteren Farbschichten wird das Bild mit einer meist dunklen Farbe überzogen, die noch im nassen Zustand mit Schabern ganz oder bereichs-weise wieder entfernt wird (Grattage). Zurück bleiben dunkle, meist reliefbildende Farbspuren. Der Wischprozess erfordert ein schnelles und zielstrebiges Handeln und ist deshalb gestisch geprägt. Die bei vielen Werken verwendete Airbrushtechnik wird sowohl in der Untermalung als auch in der grafischen Überarbeitung des Bildes eingesetzt. Während die Werke bis etwa 2010 fast ausnahmlos abstrakte, gegenstandslose Farbkompositionen darstellen, entstehen in den letzten Jahren stark gerichtete Kompositionen mit Reliefbidung (Stripes). Damit wird eine stärkere Dynamik im Bild erzeugt. Die Farbgebung der Gemälde ist meist monochrom. Bevorzugte Farben sind erdffarben, Blau, Schwarz-Weiss und in einer neueren Serie Schwarz.

In den Ausstellungen zeigt Ahlert eine Serie von Pastellzeichnungen, die nahezu zeitgleich mit den Assemblagen in einem gestisch betonten Prozess entstanden sind. Die Zeichnungen in einer eigens entwickelten Frottagetechnik zeigen Reliefbildungen und sind in Schwarz-Weiss ausgeführt. Das Architektonische in der Kunst Ahlerts tritt seit 2012 verstärkt in den Vordergrund. Im Gegensatz zu seinen gestisch und sogar emotionell gemalten und gezeichneten Werken, die sehr stark vom Informel beeinflusst sind, unterliegen seine Assemblagen konstruktiven Überlegungen. Statt Alltagsdinge abzubilden und zum Kunstobjekt zu erklären, werden industriell gefertigte Dinge als Material für seine Werke genutzt. Die einzelnen Montagelemente geben ihre ursprüngliche Bedeutung und Verwendung auf, machen sie aber nicht vergessen. Konstruktionshölzer, Obstschalen aus Karton, industriell geformte Verpackungsmaterialien usw., werden zum Bildaufbau verwendet. Durch die damit erzeugte Licht-Schatten-Wirkung entstehen räumliche Objekte, die sich bei Verwendung linearer Leistenbündel zeichnerisch und bei einem mehrfach sich wiederholenden Einsatz von vorgeformten Kartonagen mit gleicher Reliefbildung malerisch zeigen. Die gezeigten Arbeiten sind monochrom, meist in Weiss oder hellen Grautönen und Schwarz mit Nuancen an Rot oder Blau ausgeführt. Einige gänzlich umgehbar ausgeführte Bildobjekte werden ebenfals gezeigt.

Zu der ersten der so thematisierten Ausstellungen – Von der Fläche zum Raum – schreibt Dr. Dirk Tölke in der Zeitschrift Artefact-Kunst im Westen:

Es sind vor allem neue Arbeiten seit 2014, die Hans-Dieter Ahlert im Forum für Kunst und Kultur in Herzogenrath zeigt. Ein retrospektiver Teil weist den Aachener Bauingenieur und durchgängig tätigen Künstler (*1941 in Troisdorf) als seit 1994 informell beeinflussten Abstrakten aus. Seine mehrschichtigen Werke in Mischtechnik sind von Spachtelspuren durchzogen, die in Schwüngen, Fältelungen und Durchdringungen Untergründe wieder sichtbar machen. Hatten die älteren Serien einen erdhaft geologischen Charakter von glanzhafter Dichte in entrückten Raumfernen oder boten mit Blautönen von glasig kompakter Brillianz Assoziationen zum Wasser, sind die aktuellen Werke aufgehellt bzw. die Objekte von Schwarz-Weiss geprägt. Die experimentelle Kraft seiner Werke greift berufliche Seherfahrunge seiner Tätigkeit in Wasserwirtschaft und Umweltschutz (1967-2004) auf, findet in Rakelwirbeln und porösen Strukturen Analogien zu Naturformen, treibt diese kompositorisch ausgewogenen Verläufe und farblich subtil abgestimmten Strukturen aber immer zu einem eigenständig künstlerischen Aussdruck von dynamischer Festigkeit und offenporiger Tiefe, durch Auf- und Abtragen verdichtet und als gefundene Formenwelt für sich in farblich zurückhaltenden Assemblagen, kühlen Grattagen,wolkigen Pastellen und gerippten Stripes enttdeckt. Die fasziniert bildfindende Nutzung kalkulierter Zufälle hat Ahlert in den Reliefarbeiten auf Fundstücke ausgedehnt. Es sind raumartig wirkende Verpackungskartonagen oder lineare Leistenbündel in geometrienahen Widerspiel zu Flächenkörpern. In reduzierter Ästhetik und entrückt geerdeter Konzentration sind geschichtete Farblichträume die Bildsprache Ahlerts, die durch eingefügte Realien und Buchstaben auch zeichenhaft und zeitbezüglich werden kann.