Künstler spezial: Leonie Mertes

Kontakt

Brückenstraße 4a
D – 54675 Hüttingen bei Lahr

Mobil: 00 49 15 11 16 21 27 9
E-Mail: leonie.mertes@icloud.com

 

Vita

  • Geboren 1967 in Neuerburg/Südeifel.
  • 2010-2013 Berufsbegleitendes Studium an der Europäischen Kunstakademie, Trier
  • seit 2014 Studium Freie Kunst an der Hochschule der bildenden Künste Saar, Saarbrücken

Ausstellungen/Projekte

2018

  • matters manners – UG im Folkwang, Folkwang Museum, Essen
  • Findungen und Formate IV, Trier
  • Anonyme Zeichner 2018 – Galerie im Körnerpark, Berlin
  • EVBK, Prüm
  • kaputt – Galerie der Hbksaar, Saarbrücken
  • Hidden Connections – Galerie der Hbksaar, Saarbrücken
  • Gopea 2018 – Kunstruimte Villa de Bank, Enschede/NL
  • Rundgang 2018 – HBK Saar, Saarbrücken

2017

  • Same Bed, different dreams – Galerie der Hbksaar, Saarbrücken
  • Aufnahme in das Förderprogramm Gopea (gallery of pre-established art)
  • Hombroich; Philosopie – Pfingsten sei ein Verb!, Raketenstation Hombroich, Neuss
  • État désprit, Saar-Art 11/ Landeskunstausstellung des Saarlandes, Saarbrücken
  • EVBK im arsVitha-Kulturforum, St.Vith/B
  • Rundgang 2017 – HBK Saar, Saarbrücken

2016

  • Public Art – Intervention am Völklinger Platz, Völklingen
  • art´pu:l Kunstmesse, Eupen & art´pu:l Spot, Eupen/B
  • Trifolion, Echternach/L
  • Grafikblattgestaltung – 1. Preis ,Jugend musiziert 2016’, Saarbrücken
  • Findungen und Formate II, Trier
  • EVBK, Prüm
  • Rundgang – HBK Saar, Saarbrücken

2015

  • EVBK-Künstler auf der Burg, Chateau de Bourglinster/L
  • ARTLOKAL, Kunstmesse Rhein-Sieg, Windeck
  • Findungen und Formate, Trier
  • EVBK, Prüm
  • ACOPYOFA – Galerie oqbo, Berlin
  • Das entgrenzte Bild – Fragen an die Peripherie, Lichtenberg Studios, Berlin
  • Mosel km 193 – Internationales Skulpturenprojekt Moselufer Trier
  • Rundgang – HBK Saar, Saarbrücken

2014

  • Kunstkreis Beda, Bitburg
  • 9. Kunstkaufhaus, Siegburg
  • Der Blick des Anderen/Regards Croises – Galerie Beim Engel, Luxembourg
  • Impulse – SWR, Trier
  • EVBK, Prüm (Ankauf Kultusministerium Rheinland-Pfalz)
  • artpu:l Kunstmesse, Köln-Pulheim

2013

  • Punktlandung 2013 – Kunsthalle Europäische Kunstakademie, Trier
  • artpu:l Kunstmesse, Köln-Pulheim

2012

  • Kunstkreis Beda, Bitburg
  • EVBK, Prüm

2011

  • RomANTIK – Kaiserthermen, Trier
  • ausgezogen: n´Akt, Tuchfabrik (TuFa), Trier

 

Leonie Mertes über ihre Arbeit

In meinen Arbeiten genügen mir meist ganz einfache Mittel, wie Grafit, Tusche, Papier o.ä., um zu forschen, Räume zu entdecken, Spannung zu erzeugen, Strukturen und Spuren von Bewegung freizulegen. Die Materialien treten immer wieder auf neue Art und Weise in Beziehung.

Dabei werden Linien geboren, zerteilen einen Raum, werden selbst zu Raum und Fläche. Weitere Linien folgen, verdichten, vernetzen sich. Wachstum durch Zusammenschluss. Zeichengeräusche, Zeit, Kraft, Bewegungsabläufe bzw. Richtungswechsel, Zweifel und Wiederstand des Machens, wirken sich dabei aus, werden aufgezeichnet, graben sich ein. Intuitives gestisches Arbeiten und unmittelbares Reagieren auf Zufälliges, lassen u.a. skripturale, seismografische Liniengeflechte entstehen.

Die Zeichenfläche selbst ist nicht nur Untergrund, sondern Handlungsort, in den ich eingreife. Bei meinen Papierarbeiten entwickeln sich so zwischen Materialität der Fläche und den gezeichneten Linien eine Kongruenz, Papiere zerreißen, lösen sich stellenweise auf und bleiben durch die Zeichnung doch eine Einheit.

In meinen Wand- und Fensterarbeiten spielt die Auseinandersetzung mit dem begehbaren Raum eine wichtige Rolle – Wände, Fenster, Lampen u.a. geben einen Rhythmus vor, den ich mit berücksichtige. Die Wand oder große Fensterscheiben bieten Zeichenmaterialien guten Widerstand und sind damit ideale Untergründe für weitläufige Linienspiele.

Auch die Geschichte eines Gebäudes oder Ortes kann nicht ignoriert werden. Im Außenraum, am Völklinger Platz (Völklingen), ist so das Werk ,Namen’ entstanden. Diese Arbeit erinnerte über längere Zeit an die mehr als 250 ausländischen, im zweiten Weltkrieg verstorbenen, ZwangsarbeiterInnen der Völklinger Hütte. Vornamen der verstorbenen ZwangsarbeiterInnen wurden von mir, mit Zahnbürste und Wasser, aus den verschmutzten Flächen der Steinstufen des Platzes herausgearbeitet und so wie die Erinnerung verblasst, sind nach und nach die Namen der Verstorbenen wieder durch Schmutzpartikeln überlagert worden.

Viele Wand- und Fensterarbeiten von mir sind temporär angelegt, verschwinden oder werden überstrichen. Mich interessiert diese Vergänglichkeit, die Lücke die an diesem Ort für diejenigen entsteht, die eine solche Arbeit gesehen haben, die dann wiederum mit Gedanken und Erinnerungen an das nicht mehr vorhandene Werk aufgefüllt wird und somit Gewesenes in Nachhaltiges überführt.